eugen batz. meisterschüler von paul klee

Eugen Batz nahm im Oktober 1929 sein Studium am Bauhaus Dessau auf. Er besuchte den obligatorischen Vorkurs bei Josef Albers (Grundlehre), studierte bei Joost Schmidt (Reklameabteilung) und Walter Peterhans (Fotografie), und besuchte die Klassen von Paul Klee und Wassily Kandinsky (Formen- und Farbenlehre, Freie Malklasse). In dieser Zeit entwickelte Eugen Batz künstlerische Ansätze, die bestimmend für sein gesamtes malerische Werk werden sollten: In seiner Malerei gibt es einmal die konstruktive und kühle, vollkommen ungegenständliche Bildkonzeption. Etwa gleichzeitig entstanden eher landschaftlich anmutende, sehr poetische Blätter, in denen die freie Linie dominiert. Aber auch die menschliche Figur taucht in seinen Bildern als Motiv auf.

1931 folgte Eugen Batz seinem Lehrer Paul Klee an die Kunstakademie Düsseldorf, wo er dessen Meisterschüler wurde. In der Nachkriegszeit gehörte er zu den prominentesten Vertretern der informellen Malerei und nahm 1959 mit drei Gemälden an der documenta II in Kassel teil. Zahlreiche Reisen durch Südeuropa und Nordafrika inspirierten ihn ab den Sechzigerjahren zu immer neuen Bildserien. Arbeiten auf Papier machen den größten Teil seines Oeuvres aus. Auf die eher Material betonten Bilder der frühen 1960er Jahre folgten Arbeiten mit Tusche und Aquarell, die er selbst „Schwarz-Aquarelle“ nannte, und schließlich, unter dem Eindruck des südlichen Lichtes, hellfarbig in Pastell, Aquarell und Grafit gezeichnete Figuren und Architekturen.


eugen batz. der bauhaus-fotograf

Von Anfang an spielte in seinem künstlerischen Werk die Fotografie eine wichtige Rolle. Angeregt von fotografischen Tendenzen des Bauhauses, sind die Fotografien von Eugen Batz einerseits der Neuen Sachlichkeit, andererseits dem sog. Neuen Sehen verpflichtet und überraschen auch heute noch durch ihre oftmals kühnen Perspektiven, aber auch durch ihre sensible Bildsprache.

So erinnern seine frühen Fotografien aus dem Jahr 1928 an die nüchtern-sachliche Bildauffassung Albert Renger-Patzschs, während die um 1930 entstandenen Fotografien deutlich den prägenden Einfluss des Bauhaus-Lehrers Walter Peterhans erkennen lassen. Schon bald mischen sich diese fotografischen Bildkonzepte mit Tendenzen des Neuen Sehens, die am Bauhaus vor allem durch die Fotoexperimente von László Moholy-Nagy popularisiert wurden. Das sind zwei Positionen, die selbst noch im fotografischen Spätwerk von Batz spür- und nachweisbar sind.

Einen breiten Raum nehmen in seinem fotografischen Œuvre Bilder ein, die das Fragmentarische, Verbrauchte und Vergängliche thematisieren. Im Unterschied zur tendenziell ungebrochenen, positiven Sicht der Neuen Sachlichkeit sind dies Fotos, die „eine Dimension existentiellen Zweifels enthalten, die in den Werken anderer Fotografen jener Zeit kaum vorhanden ist.“ (Uwe Kammann)